Komm in meine Welt (2001)

 

c-komminmeineweltDas erste Studioalbum von Fauxpas aus dem Jahre 2001. In der Zusammenarbeit mit Tobias Dickmann in den Berliner Feebackstudios (damals noch in der Brunnenstraße im Wedding) lernte die Band das kleine Einmaleins des Aufnahmealltags. Für ihre bisherigen Verhältnisse war das Soundergebnis überragend. Entstanden war eine abwechslungsreiche Streetrock-Platte und damit der Vorstoß in neue Dimensionen.

 




Besetzung

Peter Jupe (Gitarre)

Rayk Buchmüller (Bass)

Frank Wagenbrett (Schlagzeug)

Torsten Gränzer (Texte, Gesang)

Ronny Grzeska (Gitarre)



Produktion

aufgenommen von Tobias Dickmann im Feedbackstudio Berlin im Jahr 2000 

Cover-Artwork von Antje Billig und Jens Müller



Titel, Texte und Hörproben

Endzeit

Wir leben in einer Welt, voll mit Verboten
Total überwacht, regiert von Idioten
Wir gehen durch die Episoden unseres Lebens
Die Tage werden finster, Gesichter kommen und gehen
 
Wir können unser Glück zu leben gar nicht fassen
Wir sprengen Brücken, lehren uns das Hassen
Alle machen mit, wir haben uns selbst überholt
Springen zu Millionen, wie Lemminge in den Tod
 
Komm in meine Welt, sie liegt zu deinen Füßen
Siehst du das, was zählt, wie weit willst du noch kriechen
Meine Worte in Liedern, mehr kann ich dir nicht geben
Dunkle Gedanken betrügen dich um dein Leben
 
Wir baden im Schleim, nageln neue Särge
Pissen uns an für falsche Werte
Wir ficken unsere Kinder, trösten uns mit Lügen
Preisen unsere Krankheit, wir sterben mit Vergnügen
 
Komm in meine Welt, sie liegt zu deinen Füßen
Siehst du das, was zählt, wie weit willst du noch kriechen
Meine Worte in Liedern, mehr kann ich dir nicht geben
Dunkle Gedanken betrügen dich um dein Leben
 
Solange mein Herz schlägt, wohnt darin ein Krieger
Solange ich denken kann, knie ich nicht nieder 



Steh auf

Sie sind die Knüppel zwischen deinen Beinen, die Faust in deinem Gesicht
Sie sind der andere Mund, mit dem du sprichst
Sie sind dein Programm, nach dem du lebst
Sie sind deine Wärter, dass du nicht quer schlägst
 
Du bist ein Teil der Maschinerie, die du Leben nennst
Denkst nicht im Traum daran dich zu wehren, bist ein Sklave deiner selbst
Denn du bist stärker als du glaubst, du musst es nur probieren
Musst über deinen Schatten springen, um nicht ewig zu verlieren
 
Es ist ziemlich schwer dieses Leben zu verstehen
doch glaube mir, nach jedem Tief wird es weitergehen
und selbst, wenn du denkst: „es ist vorbei“, lass dich nur nicht fallen
denn genau das wollen sie sehen, steh auf und zeig es ihnen
 
Jeder Tunnel hat ein Ende, jede Nacht wird vorübergehen
Du bist der König in deinem Leben, du musst es nur verstehen
Sprenge deine Ketten, die Fesseln an deiner Hand
Zerschlage die Mauern in deinem Kopf, gebrauche deinen Verstand
 
Wenn du etwas bewegen willst, dann fange nur bei dir an
Niemand wird dir helfen, nur deine Kraft treibt es voran
Warte nicht lang`, verschiebe nichts auf später
Denn in diesem Psychospiel bist du Opfer sowie Täter
 
Es ist ziemlich schwer dieses Leben zu verstehen
doch glaube mir, nach jedem Tief wird es weitergehen
und selbst, wenn du denkst: „es ist vorbei“, lass dich nur nicht fallen
denn genau das wollen sie sehen, steh auf und zeig es ihnen



in vino veritas

Ich glaub an alles, und doch an nichts
An die Wahrheit im Wein, an das Dunkel im Licht
Es ist alles viel zu wahr um schön zu sein
Ich knie vor meinem Altar, komm schenk mir noch mal ein
 
In meiner Kirche haben die Gebetbücher Henkel
Mein Pastor ist der Wirt, er nimmt mir die Beichte ab
In meiner Kirche, da singen keine Engel
Das Weihwasser schmeckt herb, und ich bete jeden Tag
 
Ich bin viel zu oft an diesem heiligen Ort
Zu Kreuze zu kriechen, die Gedanken treiben fort
In diesen Mauern bin ich mein eigener Gott
Ich lebe meine Religion und füttere den Opferstock
 
In meiner Kirche haben die Gebetbücher Henkel
Mein Pastor ist der Wirt, er nimmt mir die Beichte ab
In meiner Kirche, da singen keine Engel
Das Weihwasser schmeckt herb, und ich bete jeden Tag
 
Tausendmal das Vaterunser, Tausendmal habe ich mich verbrannt,
doch nur in der Gesellschaft guter Christen wird mein Leben anerkannt
 
In meiner Kirche haben die Gebetbücher Henkel
Mein Pastor ist der Wirt, er nimmt mir die Beichte ab
In meiner Kirche, da singen keine Engel
Meine Arche versinkt, doch ich bete jeden Tag



Hast Du Angst?

 


 
Hast du keine Angst, wenn einmal alles vorbei ist,
dass du es versäumt hast, viele Dinge zu tun
Hast du etwa Angst, dass du dir untreu bist,
wenn Gefühle statt Gedanken handeln, wenn du alles versuchst
 
Wenn du dich fragst, hast du deine Träume gelebt,
Hast du dich glücklich gemacht, oder bliebst du irgendwo steh`n.
 
Wovor hast du Angst, glaubst du, dass du`s nicht kannst ?
 
Hast du manchmal das Gefühl, dass die Zeit dich überholt hat,
dass die Fesseln deines Lebens drohen, dich umzubringen
Möchtest du nicht auch deine Horizonte erweitern
deine Fantasien leben, über deinen Schatten springen
 
Wenn du dich fragst, hast du deine Träume gelebt,
Hast du dich glücklich gemacht, oder bliebst du irgendwo steh`n.
 
Wovor hast du Angst, glaubst du, dass du`s nicht kannst ?
 
Hast du Angst vor dir selbst, zu erkennen wer du wirklich bist,
Fürchtest du dich vor dem, was vielleicht irgendwann mal ist,
Wenn du die Hölle nicht kennst, lernst du den Himmel nie lieben
Die Angst existiert nur in dir, lass dich nicht von ihr, lass dich nicht betrügen.
 
Wenn du dich fragst, hast du deine Träume gelebt,
Hast du dich glücklich gemacht, oder bliebst du irgendwo steh`n.
 
Wovor hast du Angst, glaubst du, dass du`s nicht kannst ?



Entfesselt

Ich segle auf dem Meer des Lebens und hab’ das Ruder in der Hand
Wogen der Glückseligkeit umspülen mein Verstand
Für den Moment vergesse ich euch und die Scheiße, die ihr euch schafft
Mein Feuer brennt lichterloh und es erhellt meine Nacht
 
Ich bin entfesselt, ich bin frei
dieser Augenblick gehört mir und du bist auch dabei
die Welt hat Farben, wie ich sie lange nicht sah
Mal sie in deine Gedanken und sie sind immer für dich da
 
Wie in einem Rausch bin ich aus dem Koma erwacht
die Droge war das Wort, ich hab’ die Angst verlacht
Emotionen treiben mich, nichts hält mich mehr auf
bis ans Ende der Welt und darüber hinaus
 
Ich bin entfesselt, ich bin frei
dieser Augenblick gehört mir und du bist auch dabei
die Welt hat Farben, wie ich sie lange nicht sah
Mal sie in deine Gedanken und sie sind immer für dich da
 
Ich folge meinem Herzen, denn es ist frei
keine Ketten halten mich, kein stummer Schrei
Ich sehe Wälder und Seen ich sehe Wolken und Sterne
Ich fühle grenzenlose Flügel und ich spüre deine Wärme
 
Ich bin entfesselt, ich bin frei
dieser Augenblick gehört mir und du bist auch dabei
die Welt hat Farben, wie ich sie lange nicht sah
Mal sie in deine Gedanken und sie sind immer für dich da



Der Teufel im Himmel

In diesen Tagen, da sah ich mich
Zehn Jahre im Koma, ich erkannte es nicht
Todesgedanken in der Nacht
Der Körper im Jenseits, die Seele ein Wrack
 
Irgendwann habe ich den Tod gesehen
Mir wurde klar, ich will noch nicht gehen
Eine Qual die mich zum Wahnsinn treibt
Die Ungewissheit was übrigbleibt
 
Es begann so harmlos
Mit ganz kleinen Trips
Als Teil meines Lebens
Nahm ich alles mit
 
Was sucht der Teufel im Himmel, und ich auf dieser Welt
Sollte das schon alles sein, was mich noch hier hält
Was sucht der Teufel im Himmel, wer nahm mir meinen Gott
Und wer hält mich zurück, auf meinem Gang zu Schafott
 
Ich erkannte keine Zeichen, schiss auf die Vernunft
Lebte meine Illusion, ohne Blick für die Zukunft
Erschrak vor dem, was ich im Spiegel sah
Jemanden den ich nicht kannte, er stand mir nicht nah
 
Die bittere Wahrheit holt mich nun ein
Ich bin mit dieser Scheiße allein
Irgendwo zwischen Hoffnung und Resignation
Ein Schritt Richtung Wahnsinn, und dann wieder nach vorn
 
Was sucht der Teufel im Himmel
Und ich auf dieser Welt
Wer hätte schon gedacht
Dass ein Traum so schnell zerfällt
 
Was sucht der Teufel im Himmel, und ich auf dieser Welt
Sollte das schon alles sein, was mich noch hier hält
Was sucht der Teufel im Himmel, wer nahm mir meinen Gott
Und wer hält mich zurück, auf meinem Gang zu Schafott
 
Du mieser kleiner Bastard, du besiegst mich nicht
Am Ende dieses Tunnels sehe ich wieder Licht
 
Ich schicke den Teufel aus dem Himmel, raus aus meiner Welt
Vielleicht bist du das, was mich noch hier hält
Ich schicke den Teufel aus dem Himmel, raus aus meiner Welt
Verbanne ihn aus meinem Leben und tue, was mir gefällt



Nachtgedanken

 

 
Der Platz neben mir ist kalt und leer
Es ist Nacht, die Gedanken sind schwer
Was war nur wieder mit mir los
Bin ich schon verwest, in welcher Welt lebe ich bloß
Was habe ich bloß getan
Bin ich ein Arsch, die Wände schreien mich an
Was hast du getan, was habe ich bloß getan
 
Du weißt wie ich fühle, wie ich denk`
Du sahst mein Herz, ich habe es dir geschenkt
Ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihst
Dass auch in dir etwas übrigbleibt
Was habe ich getan
Bin ich ein Arsch, die Wände schreien mich an
Was hast du getan, was habe ich bloß getan
 
Und es ist schwarz und leer
Und ich begreife es nicht mehr
Ich zerstöre mein Glück
Bin ich wie alle, oder bin ich nur verrückt
Gibt es Hoffnung, habe ich noch Zeit
Oder bleibt mir nur die Einsamkeit
Für immer allein
 
Ich habe es dir noch nie gezeigt
Mit dir habe ich gelacht und um dich geweint
Die Worte, die alles bedeuten, du hörtest sie nicht
Ich habe niemals gesagt: ich liebe dich
In vielen Stunden bist du bei mir
Doch du siehst mich nicht, bist weit weg von hier
 
Hast du manchmal Sehnsucht nach mir?



Am Grab

Weiße Lilien, ein Kreuz, ein kalter Stein
Nasses Laub bedeckt die Erde, dort unten sollst du sein
Ein kühler Tag im Herbst, ich stehe hier und frier`
Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, schwarze Erde liegt auf dir
 
Der Tod hat keinen schönen Geruch
Doch er gehört zum Leben, wie alles, was du tust
Er beendet, er zerstört, wenn er dich aus unserer Mitte nimmt
Doch glaubst du nicht, dass irgendwo ein neues Leben beginnt
 
Was war das für ein Gefühl als er vor dir stand
Du bist so weit weg, weiter als ein Gedanke es erfassen kann
Du hast ihn nie gesucht, doch er fand dich
Er nahm dich mit nach Nirgendwo, diesmal gingst du ohne mich
 
Der Tod hat keinen schönen Geruch
Doch er gehört zum Leben, wie alles, was du tust
Er beendet, er zerstört, wenn er dich aus unserer Mitte nimmt
Doch glaubst du nicht, dass irgendwo ein neues Leben beginnt



Weil Du so bist!

Du sagtest niemals nie, denn ewig war dir zu lang
Ein Leben am Limit, fernab von jeder Bahn
Dein Weg führt über Steine, durch Flüsse voller Tränen
Dein Lehrer hieß Schicksal und du musstest ihn verstehen
 
Du suchtest nach dem Glück und wurdest jedesmal verletzt
Es waren nur Momente, niemand hielt sie fest
Sie bewerfen dich mit Scheiße, doch du lachst sie aus
Dein Herz schreit nur im Dunkeln, es kommt nie aus dir heraus
 
Weil du so bist, wie du bist, hassen sie dich
Weil du so bist, wie du einfach bist
Tausend leere Worte sagen nichts aus über dich
Doch ich mag dich, weil du bist wie du bist
 
Die Jahre schrieben deine Geschichte vom Leben abseits
Deine Wahrheit war härter, du wusstest nicht, was bleibt
Es machte dich zu dem, was du ihnen nicht zeigst
Du findest keinen Frieden, für dich ist die Welt zu klein
 
Weil du so bist, wie du bist, hassen sie dich
Weil du so bist, wie du einfach bist
Tausend leere Worte sagen nichts aus über dich
Doch ich mag dich, weil du bist wie du bist



Meine Freiheit

 
Ihr steht da, starrt mich an
ungläubig ist euer Blick
als sei ich geisteskrank
als wär` ich total verrückt.
 
Doch meine Wege sind nicht eure.
Ihr werdet mich nie versteh`n.
Ja es gibt wenig zu bereuen.
Ich will sagen, ich hab gelebt.
 
Ihr seid nicht meine Freunde.
Ich will leben, wie es mir gefällt.
Wir haben nicht die selben Träume.
Ich leb' jetzt mir gehört die Welt.
 
Es ist die Freiheit, die ich meine,
tun und lassen, was ich will.
Heute hier und morgen weiter,
einmal laut und manchmal still.
 
Gefängnisse baut man sich selbst.
Ich verschwende keine Zeit,
denn man geht viel zu schnell
den Weg zur Ewigkeit.

 

 

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