Wenn ich ganz für mich bin (2017)
Das Programm "Wenn ich ganz für mich bin..." aus dem Projekt „Die Geschichtenerzähler“ ist eine einfühlsame musikalische Lesereihe, die Süchte, Depressionen, Ängste und deren Bewältigung thematisiert. Es macht anhand einer emotionalen Reise durch verschiedene Lebensstationen und -krisen erlebbar, dass sowohl mit psychischen Behinderungen, als auch mit psychiatrischen, psychosomatischen und/oder Abhängigkeitserkrankungen eine menschliche Entwicklung und somit ein lebenswertes Dasein möglich ist. Das Programm, in dem Passagen aus Büchern des Autors und musikalischen Interpreten Torsten Gränzer gelesen werden und von Göran Schade in Piano-Versionen arrangierte Songs mit Texten Gränzers zur Geltung kommen, findet seine Anwendung vor allem bei Aufführungen in Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, in Rehabilitations- und Sozialeinrichtungen, ferner in Schulen und Selbsthilfegruppen, als „musikalisch-therapeutisches Leseprogramm“.
Diese Audio-CD zum Begleitmaterial der Lesereihe und enthält alle im Programm verwendeten Songs.
Besetzung
Torsten Gränzer (Texte, Interpretationen)
Göran Schade (Piano, Arrangements)
Loreen Fredrich (Gesang)
Produktion
aufgenommen,gemixt, gemastert und produziert von Jürgen Block im Blockhausstudio Lütte, 2016/17
Cover-Artwork von Guido Schütz
Titel, Texte und Hörproben
Der Sänger
er ist mal wieder in der Stadt
die Leute kommen und hören zu
verkündet was er zu sagen hat
während sich seltsames tut
er nimmt sie mit zu den Engeln
trägt ihre Seelen nach Haus
es geht nicht mehr ums Verdrängen
und er bekommt dafür Applaus
durch die Reihen weht ein Frieden
nach dem sie sich gesehnt
plötzlich können sie sich lieben
und die Winde dürfen wehen
er singt nur von seiner Sehnsucht
würd so gern zu ihnen gehören
doch bleibt ihm nur die Flucht
etwas in ihm ist lang verloren
er wär' wirklich gern geblieben
doch er hält es nicht aus
kann nur in Einsamkeit lieben
er will weiter - nicht nach Haus
dann packt er wieder ein
den Sänger zieht es fort
er fährt weiter - bleibt allein
und ist vielleicht bald wieder dort
Wenn ich ganz für mich bin
Wenn ich ganz für mich bin
Und das Chaos der Stille weicht
Wenn ich ganz für mich bin
Dann habe ich mich erreicht
Wenn ich ganz für mich bin
wird manches ganz leicht
Wenn ich ganz für mich bin
Trauert etwas in mir
Wenn ich ganz für mich bin
Wünschte ich, du wärest hier
Wenn ich ganz für mich bin
wünschte ich, du wärest hier
Wenn ich ganz für mich bin
Bist du so nah an meinem Herz
Wenn ich ganz für mich bin
Ertrinke ich in einem Meer
Wenn ich ganz für mich bin
Ist alles Ferne so nah
Wenn ich ganz für mich bin
Sehe ich mich endlich klar
Wenn ich ganz für mich bin
wird alles so klar
Wenn ich ganz für mich bin
Wünschte ich, du wärest hier
(K)ein Ende
Es war wie ein Schuss, der nicht ganz tödlich traf
gingst ohnen einen Kuss, und ich nicht mehr reden darf
der Mond zieht die Runde, kalt in den nächsten Tag
Ich streichel die Wunde, glaub nicht, dass sie vernarbt
Und ich sitz hier, so trist scheint meine Welt
hab sicherheitshalber Gefühle abgestellt
auf welchen Stern schaust du, wer darf mit dir spielen
was hat es verdorben, werden wir erfrieren
Und ich schenke nach, auf dass du nicht vergisst
das Wasser ist braun, das durch die Trümmer fließt
war das schon für immer, für immer und jeden Tag
so weit entfernt von mir, dass ich es kaum ertrag
Und ich sitz hier, so trist scheint meine Welt
hab sicherheitshalber Gefühle abgestellt
auf welchen Stern schaust du, wer darf mit dir spielen
was hat es verdorben, werden wir erfrieren
Das letzte Ufer
Am Ende einer langen Zeit steh’ ich am Ufer der Nacht
Vor einem Weg, den jeder mal gehen muss. Frage mich: Was hab’ ich vollbracht?
Trug ich Liebe in meinem Herzen, hatte alles einen Sinn?
Fand ich den Weg aus meiner Leere, als die Wolken tiefer hingen?
Ich sehe meine Tränen, manche davon weinte ich nicht
Die Farben werden blasser, deutlich sehe ich nur dich
Siehst du die Dinge, die ich sehe, kannst du sie verstehen?
Meine Angst, die in mir lebt. Ich muss alleine gehen
Ich blicke sehr weit zurück, will mich noch mal spüren
Wurd’ das Kind in mir erwachsen, ließ es sich berühren?
Ich sehe meine Tränen, manche davon weinte ich nicht
Die Farben werden blasser, deutlich sehe ich nur dich
Was nehme ich mit, was bleibt bei dir?
Der Schatten des Vergehens liegt schwer auf mir
Es sind nur die Gedanken, die vor mir gehen,
das große Wasser kann ich noch nicht sehen
Das letzte Ufer ist noch nicht erreicht
Vor’m letzten Ufer erzähle ich dir aus meiner Zeit
Mein Traum
Ich habe dich vermisst, hab dich nicht einmal gekannt
Jagte Süchten nach, in denen ich verschwand
Hab so lange auf dich gewartet, und wusste es nicht
fingst meinen Traum, gabst ihm ein Gesicht
Durch dich wurde ich mehr, Lächeln ist ein Geschenk
zündet Flammen in mir, die schon brennen, wenn ich an dich denk
Warst du ein Wink des Schicksals, gabst du mir Sinn zurück
Ich sehe was du tust, und nähere mich Stück für Stück
Ich schwimme mit dir durch Meere, bezwinge manchen Berg
Du bist für mich groß, bist du auch noch ein Zwerg
Durch dich wurde ich mehr, Lächeln ist ein Geschenk
zündet Flammen in mir, die schon brennen, wenn ich an dich denk
Zusammen
Hast du dich nicht manchmal gefragt warum du einsam bist
Deine Seele an dir nagt und der Schmerz dich frisst
Hast du dich nicht manchmal gefragt warum das Leben von dir geht
es keiner mit dir aufnehmen mag und dich niemand versteht
Hast du dich nicht manchmal gefragt warum es ist wie es ist
warum ich dir manches nicht sag’, was ich an dir vermiss’
Kannst du auch meine Angst sehen, das was mich in mir quält
Kannst du ein Stück mit mir gehen wenn ich dir von mir erzähl’
Hast du dich nicht manchmal gefragt wie du zu Ängsten stehst
wann Gefühle sicher sind, warum du deinen Weg alleine gehst
Ich werde es hören, wenn etwas in dir schreit
Lass mich bei dir sein, wenn du leiste weinst
Ich werde mit dir kämpfen, wenn dich die Angst bedrängt
wenn du dich einsam fühlst und ans Aufgeben denkst
Ich bin an den Tagen da, an denen dich die Kraft verlässt
wenn du schreist werde ich es hören, dann halte ich dich fest
Lass uns zusammen ein Stück Weg gehen, denn allein sein macht dich schwach
Einsamkeit verbittert und hängt dir ewig nach
Lass uns zusammen nach vorn sehen, manchmal um Vergangenes weinen
Lass uns wieder fühlen und manchmal schreien
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