Paul Goesch

Zur Ausstellungs-Eröffnung des Stadtmuseum Brandenburg an der Havel mit über dreißig Original-Werken des Malers und Architekten Paul Goesch, der nur wenige Meter von dem Ort entfernt vor über 80 Jahren ermordet worden ist, fanden Vorstellungen eines Theaterstücks statt, die den Namen des Künstlers trugen. Unter Anleitung der Regisseurinnen Michelle Schmidt und Kathrin Kruppa sowie der Spielpädagogin Maren Werner ist mit mit Schülerinnen und Schülern und dem Ensemble "Burges Gränzer Schade" ein bewegendes Stück entstanden, welches Szenen aus dem Leben Goeschs aufgreift und die auch heute noch wichtige Frage aufgreift, was psychisch kranke Menschen oder was Kunst und Kultur wert sind. Paul Goesch litt unter einer Schizophrenie und wurde als "unwertes Leben" getötet. Sehen wir diese Menschen als Bereicherung einer Gesellschaft? Können wir es zulassen, nicht mehr nur in nackten, teilweise willkürlichen und mitunter mit viel zu viel Wert beigemessenen Zahlen zu denken? Erkennen wir, dass die Streicheleinheiten, unsere Tränen, unser Humor, all das, was wir zur Geborgenheit, zur Veranschaulichung und Bewältigung unserer Ängste - schlicht zum Bilden, zum Gesunden und Überleben - benötigen, mindestens genauso viel wert sein sollte, wie die Leistungen jener, die in schweren Jobs arbeiten? Mit dem Stück gelang es auch den Machern, in ihrem Projekt eine verbindende Kunst zwischen verschiedenen Nationalitäten auch über Sprachbarrieren hinweg zu schaffen und diese Verbundenheit während zweier Vorstellungen auf das Publikum zu übertragen.

 

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