Erinnerungen und kleines Jubiläum am 11. Februar

Am vergangenen Sonntag vor genau fünf Jahren haben wir uns zum ersten Mal in einem Proberaum getroffen, nur wenige Wochen, nachdem ich Katharina - auch zum ersten Mal - persönlich begegnet bin. Sie hatte drei meiner Texte, die ich einst zu anderen Musiken schrieb, neu vertont, und zu dritt schauten wir, ob wir auch im Zusammenspiel ein gemeinsames Gefühl für ihre Kompositionen finden würden. Es dauerte nur wenige Minuten, bis wir erste berührende Momente erlebten. Als ich hörte, wie Katharina meine Albträume aus „Nach Mitternacht“ mit ihrer Stimme so intensiv durch den Raum schickte, dass mir die Knie butterweich wurden und Göran zu ihrem Piano eine klangliche Begleitung fand, die mich sofort in gleichermaßen erschreckend wie beruhigende, innere Bilder hineinzog, war es eigentlich schon um mich geschehen.


Diese Intensität zog sich durch den ganzen Abend, an dem wir den vielfältigen Zauber einer Musik erlebten, die sich ohne viele Worte spielen ließ. In ihr fanden wir zusammen und ergänzten uns, ohne zu korrigieren. Ich habe selten erlebt, dass Musik von sich aus so funktioniert und am Ende des Abends standen drei Titel, die komplett waren. Zur „Mitternacht“ gesellte sich ein brachiales Stück („Juni“) über das Leben in einer Welt, die ständig versucht ist, in die Knie zu zwingen, aus deren Tiefs es aber gestärkt weitergehen kann. Und dazu ein ganz persönliches „Schlaflied“ für (m)ein Kind, in dem Katharina und Göran wieder Klänge entwickelten, die mir nichts anderes übrig ließen, als meine krampfhaft auferlegte Contenance komplett zu verlieren und in eine Magie einzutauchen, die ich kaum in Worte fassen kann. Es bedurfte auch keiner darüber, wie sehr es zwischen uns stimmte und dass wir uns von nun an auf eine gemeinsame Reise begeben würden. Hätten wir dieses nicht so gespürt, wären wir sicher nicht und schon gar nicht eines qualvollen Schrittes weitergegangen. Mit unserem Gefühl stand uns von Anfang an vieles offen und wir erlebten - nur gut ein halbes Jahr später - die Premiere unseres Programmes vor einem traumhaften Publikum, das uns fantastisch annahm. Dies begegnete uns bei nahezu all unseren Konzerten und ist ein Geschenk, wie es sich Künstler kaum größer wünschen können.

Die ersten fünf Jahre im Leben eines Menschen sind Gehversuche in sehr jungem Alter, in dem die Stürze in der Regel von aller Welt verziehen werden, weil der Mensch eben noch sehr klein und zerbrechlich ist. Unsere ersten fünf Jahre dagegen waren die Verfestigung dessen, was wir ohnehin schon lange wussten und Ausdruck von dem, das wir immer in uns spürten. Sie waren nicht ganz so fragil, wie die ersten Wege eines fünfjährigen Kindes - eben weil schon sehr vieles hinter uns liegt - und dennoch konnten wir noch immer Neues entdecken, was das eigentlich Fantastische an dieser Reise ist. Wir haben an Alben, Filmen und Konzerten gearbeitet und erfuhren dabei von liebenswerten Menschen mit tollen Fähigkeiten Unterstützung, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Für dies alles, was in jenen wenigen Stunden vor fünf Jahren in einem Proberaum seinen Anfang nahm, bin ich unendlich dankbar.

Wir feiern also bei unserem Konzert am 11. Februar im Brandenburger Theater ein kleines Jubiläum, blicken dabei auf jene fünf Jahre zurück und spielen die Titel, die uns sehr am Herzen liegen. Fantastisch ist auch, dass das Theater sich schon im Vorverkauf sehr gut füllt. Auch dafür sind wir mehr als dankbar! Wir freuen uns auf einen besonderen Abend mit einem ganz besonderen Publikum.

Wer sich eines der restlichen Tickets sichern möchte, findet hier den Link zum Vorverkauf.

 

Bild: Chris Gonz

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